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Das konnte sich nicht ausgehen: Bis zu 62% Lohnerhöhung, einfach ehrlich, einfach fair! Und wir dachten: Alle müssen sparen!


Der Wirtschaft geht’s schlecht. Also müssen sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Mini-Lohnerhöhungen zufriedengeben, die nicht einmal die Inflation von 3 Prozent ausgleichen – das predigen Wirtschaftsvertreter*innen seit Monaten überall. Selbst in Bereichen, in denen jetzt schon Personalmangel herrscht. Nur für eine Gruppe gilt das offenbar nicht: für die Wirtschaftsvertreter:innen selbst. 

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) die Gehälter ihrer Beschäftigten um 4,2 Prozent erhöht. Nach massiver Kritik verschob sie diese Erhöhung um ein halbes Jahr auf Juli, die Höhe blieb aber unverändert bei 4,2% und führte die Öffentlichkeit dabei noch mit einem kleinen Taschenspielertrick in die Irre und gaukelte eine Halbierung der Gehalsterhöhung vor. 

All das ist nichts gegen die Erhöhungen, die sich die Präsident:innen der Landeskammern dieses Jahr gegönnt haben: Ihre „Funktionsentschädigungen” sind im August um bis zu 62 Prozent gestiegen, wie das Ö1-Morgenjournal zuerst berichtet hat. Fast schon bescheiden schaut da WKO-Präsident Harald Mahrer (ÖVP) aus: Seine Bezüge stiegen „nur” um 21 Prozent auf 182.000 Euro im Jahr. Davon lässt sich natürlich kaum leben – ein Glück also, dass er als Präsident der Nationalbank noch 88.000 Euro pro Jahr dazuverdienen durfte. Wirklich harte Arbeit zahlt sich eben aus!

Mahrer (ÖVP) räumte nach massivem Druck Fehler in der Kommunikation ein. Doch diese Darstellung macht die Sache noch schlimmer! Denn es gibt keine Form der Kommunikation, die dieses unglaubliche und völlig abgehobene Vorgehen rechtfertigen würde. Der Rücktritt war längst überfällig!